Kiefergelenksschmerzen und -knacken

Eine Funktionsanalyse wird in der Regel dann durchgeführt, wenn Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden in die Praxis kommen. Aber die Analyse ist auch vor neu geplanten Sanierungen sinnvoll, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Häufig äußern sich die Beschwerden durch Kiefergelenksschmerzen beim öffnen oder schließen des Mundes oder durch Knacken in derselben Region.
Etwa jeder vierte Mensch hat Funktionsstörungen des Kausystems. Die Ursachen sind oft multikausal z.B. eine Veränderung der Bisslage, Verhärtung der Kaumuskulatur oder eine fehlerhafte Kiefergelenksstellung u.v.m. führen zu Beschwerden.
Diese Probleme entstehen häufig  durch stressbedingtes Pressen oder Zähneknirschen. Allerdings können auch Probleme durch einen schlecht gefertigten Zahnersatz entstehen. Bemerkbar macht sich dies durch einen schlechten Sitz oder einen nicht passenden Biss. Der Zahnersatz kann dann u.U. zu hoch oder zu niedrig gefertigt worden sein. Zudem kann auch Zahnverlust, eine Schiefstellung der Zähne oder eine Zahndrehung die Ursache für Funktionsstörungen sein.

Funktionsstörungen nennt man auch Craniomanibuläre Dysfunktionen (alte bez. Costen Syndrom). Während einer Funktionsanalyse kann eine Abgrenzung Funktionsstörung festgestellt werden. Bei der Durchführung der Analyse werden sämtliche Bereiche erfasst. Hierzu gehören der Zahnhalteapparat, die Zähne, die Muskulatur und die Kiefergelenke.
Die Muskulatur wird abgetastet (palpiert). Bei der Analyse der Zähne wird auf vorhandenen Schmelzabrieb geachtet, der durch Zähneknirschen entsteht. Bei der Untersuchung der Kiefergelenke werden Knack- und Reibegeräusche dokumentiert und analysiert. Letztlich wird der Zahnhalteapparat auf Rezessionen, Zahnfleischrückgang und Zahnlockerung untersucht. Die Gelenksbahnen und deren Verlauf werden analysiert, sowie auch die Neigung und die Stellung zueinander. Kiefergelenksbewegungen werden aufgezeichnet und dokumentiert.

Um die Probleme und Beschwerden zu therapieren, wird häufig eine sogenannte Repositionierungsschiene in einem zahnärztlichen Labor angefertigt. Diese wird für jeden Patienten individuell gefertigt. Die ersten Therapieerfolge werden in der Regel innerhalb der ersten drei Monate erzielt und es erfolgt eine erneute Funktionsanalyse, um die Repositionierungsschiene gegebenenfalls der neuen Funktionstherapie anzupassen. Des Weiteren werden zusätzlich noch eine medikamentöse Begleittherapie, sowie Physiotherapie und Massagen der Gelenksmuskulatur empfohlen.

Als letzte Möglichkeit besteht bei starken Schmerzen und ausbleibendem Behandlungserfolg die Möglichkeit einer chirurgischen Korrektur der Kiefergelenke.